Alerta, alerta, antifascista!

Faschistische Architektur in Italien bezeichnet die monumentalen Baustile, die in den faschistischen Staaten des 20. Jahrhunderts entstanden, insbesondere im Italien Mussolinis. Sie diente der Inszenierung von Macht, der Unterordnung des Individuums unter das Kollektiv und der Propaganda totalitärer Ideologien. Charakteristisch sind groß dimensionierte, schlichte und streng symmetrische Bauwerke, deren Monumentalität beeindrucken und zugleich einschüchtern sollte.

Die faschistische Architektur Italiens hinterlässt ein komplexes und widersprüchliches Erbe. Einerseits entstanden in dieser Zeit Bauwerke, die das Stadtbild vieler italienischer Städte bis heute prägen und teils als architektonische Meisterwerke gelten. Andererseits stehen diese Bauten als stumme Zeugen einer Epoche, in der Architektur gezielt zur Legitimation politischer Macht eingesetzt wurde. Die enge Verflechtung von Ideologie und gebautem Raum fordert uns heute zur kritischen Auseinandersetzung heraus: Sie mahnt, die manipulative Kraft architektonischer Repräsentation zu erkennen, autoritäre Ästhetiken zu hinterfragen – und demokratische, inklusive Alternativen zu denken und zu gestalten.

Die faschistische Architektur in Italien

zeigt deutlich: Architektur ist nie nur funktional oder ästhetisch – sie ist immer auch politisch. Jede Säule, jeder Platz, jede städtebauliche Geste transportiert bewusste oder unbewusste Botschaften. In einer Zeit, in der autoritäre Tendenzen weltweit wieder an Stärke gewinnen, braucht es Wachsamkeit – von Architekt:innen, Stadtplaner:innen und Bürger:innen gleichermaßen.

Drei Ansätze sind dabei besonders wichtig:

  • Kritische Distanz zu historisierenden Stilzitaten, die autoritäre Ästhetiken unreflektiert reproduzieren

  • Aktive Aneignung problematischer Bausubstanz durch künstlerische und gesellschaftliche Interventionen

  • Demokratische Transparenz in Planungsprozessen durch echte Bürgerbeteiligung und offene Auseinandersetzung

Die zentrale Aufgabe besteht darin, Architektur nicht länger als Instrument der Unterwerfung zu begreifen, sondern als Medium der Emanzipation. Es gilt, den politischen, gesellschaftlichen und ästhetischen Ausdrucksformen des Faschismus, die sich im gebauten Raum manifestieren, entschieden entgegenzutreten. Nur durch eine bewusste und kritische Neugestaltung des öffentlichen Raums lässt sich verhindern, dass Geschichte in steinernen Monumenten erstarrt – und stattdessen können Orte entstehen, die Austausch, Vielfalt und demokratischen Dialog ermöglichen.

Ich appelliere an alle:

Seid wachsam und leistet Widerstand gegen faschistische Tendenzen in unserer Gesellschaft. Lasst uns organisieren, solidarisch handeln und gemeinsam gegen Faschismus, Diskriminierung und Ausgrenzung eintreten – auch dort, wo sich autoritäre Ideologien leise, fast unsichtbar, in unserer gebauten Umgebung manifestieren.

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